Lärmschluckende Handwerkskunst aus Belgien
Sylt – Es sind Bilder, mit einzigartigem Charakter: Sie sind jedoch nicht gemalt, sondern gewebt! Und die Motive faszinieren, weil sie eine Brücke schlagen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Da ist zum Beispiel die junge Frau mit tätowiertem Rücken. Fast scheint es so als entstamme sie der Welt des Malers Jan Vermeer, auch die Farben und Motive erinnern an Delfter Fliesen, wären da nicht die vielen Tatoos, die eindeutig auf das 21. Jahrhundert verweisen.
Bilder und Accessoires
Entdeckt habe ich dieses Bild bei homestories, einem Einrichtungsgeschäft in List auf Sylt, das dort weitere spannende Kreationen des belgischen Designstudios meisterwerke präsentiert. So beispielsweise Kissen und Taschen, auf dem ebenfalls das Motiv „Les Femmes de Delft“ zu sehen ist.
Auch entdecke ich Bilder von einem Mann und einer Frau – sie scheinen ebenfalls aus dem Spätmittelalter zu kommen, doch ihre Gesichter wirken neuzeitlich und ihre Arme sind, wie bei der Dame aus Delft, mit Tattoos versehen.
Gewebte Kunst mit Funktion
Bei diesen gewebten Bildern handelt es sich um „The Historians“, wie auf der Website von meisterwerke nachzulesen ist. Und wie alle Kollektionen des Designstudios können auch sie als lärmschluckende Raumteiler verwendet werden. In diesem Fall werden sie einfach im unteren Teil in einen eleganten Metallständer eingefasst; im Inneren sind die Bilder dann mit einem schallabsorbierenden Material bestehend aus Polyester und recycelten PET versehen.
Genial! Kein Wunder, dass die Webkunst von meisterwerke große Resonanz fand, als sie erstmals auf der Maison & Objet Messe in Paris vorgestellt wurde. „Das Designstudio aus Belgien kreiert mit seiner Liebe zum Design, zur Kunst und Textilien feinste Objekte in limitierten Auflagen. Die Verbindung der Tradition der flämischen Handwerkskunst mit Innovation und neuem Design ist einzigartig“, postet homestories auf Instagram und veröffentlicht dazu das Foto mit dem Mädchen aus Delft.
Textildesignerin ist kreativer Kopf
Die Recherche zeigt: Hinter dem Designstudio verbirgt sich die Textildesignerin Isabelle Torrelle und Christian Otto. Sie ist der kreative Kopf, er kümmert sich um den organisatorischen Part. Zwei Jahrzehnte hat die Kreative für große Hersteller in der Textilbranche gearbeitet – dann entschloss sie sich, die „textile DNA“ Flanderns unter Zuhilfenahme moderner digitaler Technik fortzuführen.
Technik und Kunsthandwerk
Daran sei nichts falsch, so Isabelle Torelle in einem Pressetext, „das macht die Technik nicht weniger zu einem Kunsthandwerk. Denn es gibt immer noch einen Menschen, der die Maschine steuert, der webt und stickt. Durch die Kombination der beiden Techniken, habe ich Bilder mit einer weit größeren Fülle von Form, Detail und Farbe erstellt, als in alten Wandteppichen. Darin liegt der ,moderne‘ Unterschied.“
Auftragsarbeiten sind möglich
Für Käufer der meisterwerke-Kreationen wichtig: Jedes Bild ist in einer limitierten Edition mit einer Seriennummer erhältlich. Isabelle Torelle bietet auch „maßgeschneiderte“ Arbeiten an, bei denen Kunden die Technik, das Motiv und die Farbtöne auswählen können. Damit passt die Textildesignerin wundervoll zu den Kreativen, die auf StilDate ebenfalls zu finden sind. Denn auch Isabelle Torelle betont: „Bei den Meisterwerken erfahre ich den Sinn für meine künstlerische Freiheit. (…) Ich suche die Grenzen des Machbaren und gehe darüber hinaus. Es ist sehr harte und anstrengende Arbeit, aber jeden Morgen habe ich buchstäblich das Gefühl, ich verwirkliche meinen Traum.“