
- mehr als 30-jährige Erfahrung
- Beratung auch direkt bei Kunden
- Verkauf schwedischer Möbel
Möbelrestaurator mit Faible für Handwerkskunst aus Schweden
Bargteheide – Piet Baumgarten liebt schwedische Möbel. Wer dabei an eine Firma mit vier großen Buchstaben denkt, der irrt. Der 71-Jährige hat sich dem Restaurieren von Möbeln verschrieben – dies schon seit mehr als 30 Jahren! Vor allem Schränke, Sekretäre und Vitrinen aus Schweden und dem 18. Jahrhundert haben es dem Stormarner angetan.
Historische Werkstatt als Blickfang
Vor einigen Jahren hatte Piet Baumgarten eine findige Idee: Er baute eine mobile historische Werkstatt. Und mit dieser gelingt es dem feinsinnigen Handwerker immer wieder aufs Neue, das Augenmerk der Menschen auf dieses schöne alte Handwerk zu lenken. So beispielsweise aktuell auf dem Weihnachtsmarkt von Gut Pronstorf.
Aber auch in kühlem, geschäftlichem Ambiente verliert die aus dunklem Holz gefertigte Werkstatt nicht an Sogkraft. Das konnte Piet Baumgarten unlängst wieder in einer großen Filiale einer Hamburger Sparkasse beobachten, wo er in bestimmten Abständen für sein Handwerk wirbt.
Kindheitserinnerungen wecken
„Die Menschen reagieren durchweg fasziniert – und sie erinnern sich wieder daran, wie es war, als der Vater oder Großvater mit ihnen in der Werkstatt gewerkelt hat. Und wie schön das war.“ Das sind Momente, wo der Restaurator weiß: Die Idee mit der historischen Werkstatt war goldrichtig!
Auf diese Weise finden auch immer wieder neue Kunden zu ihm. Das zeigt der Besuch in seiner Werkstatt, wo er gerade zusammen mit seinem Mitarbeiter Peter Schröder eine alte Hobelbank, diverse Werkzeuge und einen Schrank zur Aufbewahrung dieser Gegenstände restauriert. Erbstücke eines Mannes, die im Auftrag des Enkels wieder aufgearbeitet werden.
Alte Möbel aufarbeiten
„Er bat mich darum, alte Farbreste und kleinere Macken sichtbar zu lassen.“ Was der Enkel mit den Gegenständen vorhat? „Er möchte sie gern im Flur seines neuen Hauses ausstellen.“ Eine schöne Idee. Und sie zeigt: Die Menschen suchen trotz Digitalisierung nach Wegen, Altes zu bewahren und sich damit zu umgeben.
„Wir Restauratoren arbeiten alte Möbel so behutsam auf wie möglich. Es geht um das Bewahren, Erhalten und Konservieren!“ Insofern entspreche sein Handwerk gut dem Wunsch vieler Menschen, nachhaltiger zu leben. Dabei verweist der Restaurator auf ein Sammelsurium an alten Holzfüßen, Dekorleisten und sonstigen Kleinteilen, die er im Laufe der Jahrzehnte angelegt hat.
Intarsien wiederherstellen
Viel Sorgfalt verwendet Piet Baumgarten auch auf den Erhalt alter Oberflächen. Feinheiten wie Intarsien oder Furniere arbeitet er gekonnt wieder auf. Nach alten Techniken werden die Möbel mit Kreidefarbe neu inszeniert. Sind auch Polster-, Flecht- oder Schlosserarbeiten notwendig, kann er auf ein bewährtes Netzwerk von kundigen Händen aus der Region zurückgreifen.
Visionsmalerei statt Furnierung
Auch ein Visionsmaler gehört zu diesem Netzwerk. „Dieses Handwerk hatte einst sogar eine höhere Stellung als das des Tischlers. Es verhalf Menschen, die sich nur einfache Gebrauchsmöbel leisten konnten, zu Möbeln, die dem Anschein nach furniert waren.“ Dabei zeigt Piet Baumgarten auf einen alten Eichenschrank mit einer scheinbar durchscheinenden Mahagoni-Maserung. „Alles Fiktion, die Maserung ist vor gut 250 Jahren nur aufgemalt worden, damit das Möbel prächtiger wirkt.“
Ob ich vielleicht erkennen könne, welche der beiden Türen von diesem Maler unlängst erneuert worden wäre? Nein. „Ich auch nicht!“, lautet die Antwort mit verschmitztem Lächeln.
Unter Anleitung Möbel aufarbeiten
Sind es immer solche Lieblingsstücke, die Kunden zu ihm führen? „Nein, ich biete auch Möbel an, die aufbereitet zum Verkauf stehen.“ Darüber hinaus habe er auf Ausstellungen immer ein Buch zur Hand, indem diese Möbel zu sehen seien. Man kann über Piet Baumgarten also auch in den Besitz von liebevoll aufgearbeiteten Möbeln kommen.
Oder ein geliebtes Möbel unter seiner Anleitung selbst neu inszenieren. „Zwei Kundinnen nehmen dieses Angebot immer wieder gern an.“
Warum eigentlich dieses Faible für Möbel aus Schweden und dem 18. Jahrhundert? „Es sind wahre Schmuckstücke.“ Ihr Kennzeichen sei meist eine Löffelleiste im oberen Teil. Wer sich ein solches Möbel zulege, könne in modernem Umfeld wunderschöne Akzente setzen.
Die Menschen reagieren durchweg fasziniert – und sie erinnern sich wieder daran, wie es war, als der Vater oder Großvater mit ihnen in der Werkstatt gewerkelt hat.
Piet Baumgarten